110.1

Käthchenhaus, Heilbronn

Projektname

Nutzungsänderung und Umbau Erdgeschoss und Untergeschoss der Gebäude Kätchenhaus – Marktplatz 1 und Kaiserstrasse 17 Heilbronn

Planungs- und Bauzeit

2001 – 2003

Bauherr

Stadt Heilbronn,
vertreten durch das Hochbauamt Heilbronn

Projektbeschreibung

Die Stadt Heilbronn konnte über die Becker-Frank-Stiftung das „Käthchenhaus“ am Marktplatz 1 sowie das Erd- und Untergeschoss des Gebäudes Kaiserstraße 17 erwerben. Seit über 40 Jahren waren die Erdgeschosszone sowie der größte Teil der beiden Untergeschosse von einem Einzelhandelsgeschäft belegt.

Die neuen Nutzungen – Gastronomie im Käthchenhaus und die Tourist-Information an der Kaiserstraße – bilden zusammen einen wichtigen Anziehungspunkt im Herzen von Heilbronn. Die neue Gebäudekonzeption sollte die Eigenständigkeit beider Liegenschaften betonen. Das Gebäude Kaiserstraße 17 ist ein typischer 1950iger-Jahre-Bau, der sich bescheiden und zurückhaltend in die Randbebauung der Kaiserstraße einfügt.

Das Käthchenhaus erhält durch die besondere Ecksituation – betont durch den berühmten „Käthchen-Erker“ – als „Zeilenende“ für die Kaiserstraße sowie als „Eckpfeiler“ für den Marktplatz eine bedeutende Stellung innerhalb des städtischen Umfelds.

Käthchenhaus
Unsere Recherche in den verschiedenen Zeitabschnitten seit dem Bau des Käthchenhauses im 14. Jahrhundert förderte eine abwechslungsreiche Geschichte der Nutzung und der Gebäudezustände zutage. Unsere ursprüngliche Idee, diese Zeitphasen im Entwurf sichtbar zu machen, scheiterte leider am Denkmalschutz. Die Frage nach dem zeitlich glaubhaften, wiederherstellbaren historischen Zustand der Gebäudesubstanz konnte hingegen nicht geklärt werden.

Das Käthchenhaus wurde im Erdgeschoss zu einem „unverwechselbaren“ gastronomischen Treffpunkt umgebaut. Im Untergeschoss sind die Gästetoiletten, Personal-, Lager- und Technikräume untergebracht.

Das Vordach aus den 1950er Jahren wurde entfernt. Die ursprünglichen, in den 1930er Jahren bereits vorhandenen hohen Fensterformate wurden wiederhergestellt. Der „wiedergefundene“ großzügige Innenraum bietet eine seltene räumliche Qualität als Gastraum. Um die Massivität des gesamten Baukörpers im Ensemble zu unterstreichen, wurden die neuen Stahlfenster bündig in die Sockelzone gesetzt. Dies führte außerdem zu attraktiven „Fenster-Sitzplätzen“ im Innenraum. Zusätzlich wird das schon früher bestehende, massive und in der Höhe besondere Raumgefüge sowohl von außen wie auch im Inneren wieder erlebbar. Ein durch Material und Licht abgesetzter, eingestellter Raumkörper aus Holz unterstreicht die „neue“ Raumkonzeption und enthält zudem wichtige funktionale Elemente wie Lüftung, Beleuchtung, Schrank und Technikräume.

Zeichnungen

Modell

Beteiligte

Tragwerksplanung

Prof. Fritz-Ulrich Buchmann, Stuttgart

Rohbau

Baresel AG, Heilbronn

Bauphysik

Horstmann + Berger, Altensteig

Schreiner

Hoffmann und Moser, Ditzingen

Maler

Burr GmbH, Heilbronn
Maler Hoffmann, Stuttgart

Fassade

Fries Metallbau, Obersulm-Sulzbach

Bitu-Terrazzo

Ernst-Werner Meschenmoser, Salem-Beuren

Licht

Uli Jetzt Lichtplaner, Stuttgart

Elektro

Scheu GmbH, Heilbronn

Fotografie

Peter Horn, Stuttgart