Planungs- und Bauzeit
Bibliothek 1996-2003
Archiv 2013-2016
Bauherr
Land Baden-Württemberg vertreten durch das Staatliche Vermögens- und Hochbauamt Stuttgart
Projektleiter Dipl.-Ing. Winfried Eichel
Projektbeschreibung
Durch den Umzug der Verwaltung, des Rektorats und der Fachgruppe Design in den im April 1994 übergebenen Neubau II der Akademie entstand im Altbau Platz für eine komplette Erneuerung und Erweiterung der zentralen Bibliothek.
In der neuen Präsenzbibliothek waren Regale für ca. 40000 Bände vorzusehen. Der Bestand von 1997 umfasste ca. 25 000 Bücher. In dem zur Verfügung stehenden Bereich war es nur unter Ausnutzung der vorhandenen Raumhöhe möglich, das gewünschte Raumprogramm auf die Flächen zu verteilen und die gewünschte Anzahl an Bänden unterzubringen. Neben den funktionalen und organisatorischen Zielvorstellungen sollte die neue Bibliothek eine ihr angemessene Eigenständigkeit und ein für die Kunstakademie besonderes Erscheinungsbild erhalten.
Die Bausubstanz des „Altbaus“ (1908–1913) von Bernhard Pankok, vor allem die Stahlbeton-Rippendecken, waren an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Unsere Studien ergaben, dass ein laufender Meter „Kulturgut“ ca. 80 Kilogramm wiegt. Auf acht Regalgeschosse verteilt, entstand also eine Deckenbelastung von ca. 640 Kilogramm pro laufender Meter ohne Regal und ohne Verkehrslast. Der gesamte Fuß- boden der Bibliothek musste zur Erhöhung seiner Tragfähigkeit mit Stahlträgern verstärkt werden. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss wurden insgesamt 20 Tonnen Stahl verbaut.
Charakteristisch für die neue Bibliothek ist der langgestreckte Großraum, in dem verschiedene Bereiche als einzelne Volumen ablesbar sind. Die Erschließungszonen im Eingangs- und Informationsbereich wurden versetzt, um unterschiedliche Raumqualitäten für die verschiedenen Nutzungsbereiche zu schaffen. Besonderer Wert wurde dabei auf optimale Lichtführung und eine übersichtliche und großzügige Atmosphäre der Räume gelegt.
Die gesamten Einrichtungsgegenstände wurden für die neue Raumkonzeption ent- worfen und speziell gefertigt. Das Regalsystem besteht aus 10 Millimeter starken, CNC-gefrästen Aluminium-Verbundplatten die nach einem neu konzipierten Sys- tem auf der Baustelle zusammengesteckt wurden.
Im Frühjahr 2016 wurde als letzter Bauabschnitt das Archiv zur Nutzung übergeben.
Zeichnungen
Details
Beteiligte
Tragwerksplanung
Ingenieurgesellschaft Weber Grauer Holl, Stuttgart
Elektroplanung
Dipl.-Ing. H.-H. Schindler, Stuttgart
Rohbauarbeiten
Klee KG, Stuttgart
Metallbauarbeiten
Gaukler & Herdrich GmbH, Korntal-Münchingen
Schlosserarbeiten
Bantle Metallbau, Albstadt-Ebingen
Estricharbeiten
Duraplan Richard Böhl KG, Stuttgart
Aluminiumarbeiten
Aluform GmbH, Bad Rampenau
Schreinerarbeiten
VHB GmbH & Co., Memmingen
Elektroarbeiten
Ziegler Systemhaus GmbH, Stuttgart
Sonnenschutzarbeiten
A. Hoefgen, Leinfelden Echterdingen
Beschriftungen
Renz GmbH, Stuttgart
Typografie
Prof. Günther Jacki, Stuttgart
Fotografie
Rudolf Schmutz jun., Hamburg
S&P