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Wettbewerb Römermauer Wiesbaden

Planungszeit

November 2020 bis April 2021

Auslober

Landeshauptstadt Wiesbaden

vertreten durch das Hochbauamt Wiesbaden

Projektbeschreibung

Gegenstand des Wettbewerbes war die in Sanierung befindliche Römermauerm, ehemaluge Heidemauer, in Wiesbaden, die größte im Bauvolumen erhaltende Struktur der Antike im Land Hessen und für die Stadtgeschichte der Landeshaupftstadt Wiesbaden von fundamentaler Bedeutung. Aufgabe der Intervention war die dauerhafte denkmalgerechte Sicherung der historischen Römermauer durch die Überdachung mittels sieben Schirmkonstruktionen in Leichtbau. Der dadurch entstehende Schutzraum ermöglicht die Römermauer neu zu entdecken und schafft einen prägnanten und einzigartigen Anziehungspunkt für die Stadt. Bei dieser Bauaufgabe bestandt die Chance, durch zeitgemäße, filigrane und atmosphärisch anspruchsvolle Gestaltung (Architektur) im Kontext mit dem Denkmal, im Zusammenwirken von „alt“ und „neu“ eine übergeordnete situationsbezogene räumliche Qualität zu entwickeln.

Der historische Stadtplan verweist auf die frühere Parklandschaft, den geschwungenen Wegen, dem Grün und den Stadtvillen an der Schützenhofstraße. Diese historischen Besonderheiten werden aufgenommen und ergänzt durch die Inszenierung der Römermauer als einmaliges Kulturgut der Stadt Wiesbaden. Die neue mäanderförmig angelegte Treppenanlage entlang der Römermauer leitet bei jedem Richtungswechsel den Besucherunmittelbar zum historischen Denkmal und ermöglicht dadurch die physische Auseinandersetzung.

Dabei entstehen neue und einmalige Aussichtspunkte auf die Stadt.

Die städtebauliche Kultur im 19.Jahrhundert von Wiesbaden ist geprägt durch viele Ziegelbauten. Die ehemals bestehenden 26 Ziegeleien verdeutlichen die frühere 

Präsenz des Materials welches an vielen Bauten bis in die heutige Zeit stadtbildprägend ist. Für die Neugestaltung der Wegeführung wird diese Tradition weitergeführt. Im Kontext der leichten Schirme entsteht eine Atmosphäre die sich harmonisch in die neue Parklandschaft mit neuem und bestehenden Baumbestand einfügt. Neben der landschaftsplanerischen Aufgabe der neuen Wege und Grünanlagen liegt der Schwerpunkt der Konstruktion bei der „Überdachung“. Die Schirme bieten den Vorteil eines einzigen, additiven Bauteils mit einem hohen Grad der Vorfertigung.

Die vorgeschlagene Schirmkonstruktion verschließt oder verstellt die Heidenmauer nicht, bietet aber den gewünschten Schutz und die Mauer bleibt Teil des historischen Stadtgefüges. Ziel ist die Begehbarkeit des Heidenturmes, im übertragenden Sinn als Teil der öffentlichen „in Besitznahme“ des Denkmals („didaktische Präsentation und Verweilqualitäten“). 

Der barrierefreie Zugang und die Einbindung des archäologischen Freilichtmuseums in Verbindung mit den Spuren des Mithräum, der Verortung der freistehenden Ausstellungsobjekte und der Einbeziehung den Römermauer in die Szenografie der Ausstellung.

Beteiligte

Beratung Schirmkonstruktion

Günther Schnell