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Wohnung B, Stuttgart

Planungs- und Bauzeit

November 2009 – August 2010

Bauherr

Privat

Projektbeschreibung

Am 1. März 1927 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Unmittelbar gegenüber entstand zwischen 1927 und 1929 das „Wohn- und Wohlfahrtsgebäude“ mit dem siebengeschossigen Wohnturm der Siedlung „Schönblick“ von Karl Beer. Der südlich vorgelagerte, langgestreckte Trakt des „Höhnrestaurants“ mit Terrasse und Bühnenturm war lange Zeit ein begehrtes Ausflugsziel mit Blick über Stuttgart. Nach längerem Leerstand und verschiedenen Interimslösungen erwarb die LBBW diesen denkmalgeschützten Gebäudeteil des Restaurants und veränderte die Bausubstanz von 2008 bis 2011 zu einem Mehrfamilien-Wohnhaus mit acht unterschiedlichen Wohneinheiten. Der besondere Ort sowie die außergewöhnliche Lage forderten fast zwangsweise die Auseinandersetzung mit der Entwicklung „neuer Wohnformen“. Die vorgegebene Raumaufteilung wurde entsprechend modifiziert, um eine möglichst großzügige und zum Garten offene Raumfolge zu erzielenter Bezugnahme auf das Rietveld- Schröder-Haus in Utrecht (1924) und das Haus von Le Corbusier auf der Weißenhofsiedlung wurde die Raumstruktur mit Schiebetüren aus profiliertem Gussglas entwickelt. Dadurch wurden der volle Ausblick über die gesamte Fassadenlänge und gleichzeitig – je nach Stellung der Schiebeelemente – die individuelle Verschmelzung oder Trennung der angrenzenden Raumbereiche ermöglicht. Tages- und Kunstlicht durchfluten die verschiebbaren Wände und erzeugen je nach Tages- und Jahreszeit eine ganz unterschiedliche Atmosphäre. Der Boden ist durchgehend mit einem zementären Wandspachtel beschichtet. Ablagen- und Arbeitsplatten im Wohnbereich, in Küche und Bad wurden in Basaltterrazzo gegossen, die Fronten der Möbel in schwarzem Tafellack beschichtet und die Wandflächen zwischen dunklem Boden und Decke in verschiedenen Corbusier- Farbklängen akzentuiert. Der Garten als erweitertes Wohnzimmer gliedert sich in drei Bereiche: die breiten Treppenanlagen zur Platzierung der verschiedenen Topfpflanzen, den Kiesbereich mit fest installiertem Natursteintisch und dem Eingangsbereich mit Natursteinriegeln im Kies sowie den Rasenstreifen mit Bäumen (als natürlicher Sonnenschirm) und Einfassung durch die bestehende Mauer.

Zeichnungen

Details

Beteiligte

Sanitär

Adolf Philipp GmbH, Asperg

Elektro

Jörg Reichenbacher, Stuttgart
Fadil Sulejmani, Stuttgart

Schreiner

Dolch & Reiner, Leingarten

Maler

Heinrich Schmid, Reutlingen

Terrazzo

Haas StoneTec, Fellbach

Gartengestaltung

Michael Glück, Stuttgart

Natursteinarbeiten

Gross Steinmanufaktur, Leinfelden

Fotografie

Rudolf Schmutz jun., Hamburg
S+P